Der Aufstieg von Spaniens erster Transgender-Fußballmannschaft
Was klein anfing, führt nun zu großen Veränderungen
© <p>Reuters</p>
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Der Fenix FC ist das erste Ligafußballteam für Transgender in Spanien und Europa und steht als Zeichen für Inklusion und den Durchbruch von Geschlechtergrenzen im Sport. Das Team besteht vollständig aus Transmännern und hat mit seiner Gründung und dem Aufstieg einen revolutionären Moment markiert und die Kraft der Diversität in einer der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen Spaniens (und der Welt) gezeigt.
Welche Geschichte steckt hinter der Mannschaft? Wie haben sie sich gegen Ausgrenzung und Diskriminierung zur Wehr gesetzt? Klicken Sie weiter, um mehr herauszufinden.
Gegen die Stille
Die Gründung des Fenix FC hat die spanischen Sportverbände dazu gezwungen, sich hinsichtlich der Inklusion zu positionieren. Die Problematik der Geschlechtsidentität lässt sich nicht mehr unter den Teppich kehren, da diese Mannschaft klar gemacht hat, dass sie bleiben wird.
Ein verdienter Name
Fenix FC ist nach dem mystischen Phönix benannt, einer Figur, die die Wiedergeburt symbolisiert. Ähnlich wie der Vogel ist auch die Mannschaft aus der Asche auferstanden und hat trotz des Gegenwinds eine eigene Identität entwickelt.
Verbandsstatus
Die Teammitglieder von Fenix FC mussten nicht nur gegen verschiedene Vorurteile ankämpfen, sondern auch bürokratische Hürden überwinden, um die erste Trans-Mannschaft mit Verbandsstatus in Europa zu werden.
Kleine Anfänge
Der Fenix FC ist ein lokales Team im Vorort von Barcelona Sant Feliu de Llobregat. Die Nachricht von der Gründung des Teams hat sich im Nordwesten Kataloniens verbreitet und in ganz Europa sollte man von dieser Mannschaft hören.
Eine Mannschaft mit Aufgabe
In der Mannschaft geht es nicht nur darum, Fußball zu spielen, sondern auch darum, einen sicheren Ort zu schaffen, an dem die Spieler sie selbst sein können. Alle Mitglieder haben ein gemeinsames Ziel: für ihre Identität zu kämpfen und gleichzeitig der Welt zu zeigen, dass sie in diesem Sport dazugehören.
Geschlechternormen in Frage stellen
Fußball wird üblicherweise in binäre Geschlechterkategorien unterteilt, doch dieses Team bricht mit diesen traditionellen Normen. Allein die Existenz des Teams hinterfragt die veralteten Vorstellungen davon, wie Geschlecht im Sport definiert sein sollte.
Pionierarbeit
Der Aufstieg der Mannschaft folgt kurz nach der Verabschiedung eines bahnbrechenden Gesetzes in Spanien, das es Menschen erleichtern soll, ihre rechtliche Identität zu ändern.
Trans-Rechtsgesetz
Das Gesetz wurde Ende 2022 beschlossen und 2023 verabschiedet und erlaubt es Transgendern ab 14 Jahren ihr Geschlecht rechtlich zu ändern, ohne sich einer psychologischen oder medizinischen Untersuchung unterziehen zu müssen.
Riesiger Fortschritt
Auch wenn Teenager zwischen 14 und 16 Jahren weiterhin die Zustimmung ihrer Erziehungsberechtigten brauchen, war das Gesetz ein riesiger Fortschritt für Transgender, sowie für die LGBTQ+ Gemeinschaft insgesamt.
Andere Länder
In vielen Ländern der Welt gelten immer noch Gesetze, nach denen Kinder unter 18 Jahren die Zustimmung ihrer Eltern einholen müssen. Das spanische Gesetz ist ein unglaublicher Schritt in Richtung Freiheit und Autonomie für Transgender- Teenager.
Abstimmung
Das Gesetz, das als Ley Trans ("Trans-Gesetz") bekannt ist, wurde am 22. Dezember 2022 mit 188 Ja-Stimmen und 150 Gegenstimmen beschlossen. Es trat am 2. März 2023 in Kraft.
Intoleranz
Obwohl das Gesetz in Kraft getreten ist, hält die Intoleranz an. Tatsächlich wurde in Katalonien im Jahr 2023 eine Rekordzahl von 302 Fällen von Diskriminierung oder Gewalt gegen Mitglieder der LGBTQ+-Gemeinschaft registriert.
Diskriminierung
Laut der Beobachtungsstelle gegen LGBTQ+-Feindlichkeit in Katalonien entfallen ein Viertel der registrierten Fälle auf Diskriminierung oder Gewalt gegen Transgender-Personen.
Ein geteiltes Land
Die Verabschiedung des Gesetzes hat eine tiefe Spaltung der spanischen Gesellschaft offenbart, insbesondere zwischen traditionalistischen und progressiven Kräften. Dennoch unterstreicht die Verabschiedung das Engagement des Landes für die Rechte von LGBTQ+ in der Zukunft.
Missbrauch
Viele Spieler von Fenix FC haben von Missbrauch aufgrund ihrer Geschlechtsidentität berichtet. Der Spieler Hugo Martinez erklärte, dass er verspottet wurde, als er eine Hormontherapie begann.
Zugehörigkeit
Die Spieler des Fenix FC haben alle dieselbe Erfahrung gemacht: Als sie mit der Geschlechtsumwandlung begannen, konnten sie den Eintrag in ihrem Ausweis nicht ändern und durften deshalb nicht bei den Männern spielen. Sie passten jedoch auch nicht mehr in das Frauenteam.
Beschimpfungen
Eltern, Trainer und sogar andere Spielerinnen beschimpften und bedrohten sie, als sie noch für Frauenteams spielten. Diese Erfahrungen waren für die meisten der Männer traumatisch.
Sicherer Ort
Hugo Martinez, 24, gründete das Transgender-Team. Nachdem er Beschimpfungen erduldet hatte, suchte er im Internet nach anderen Transmännern, die in einem sicheren Umfeld Fußball spielen wollten. Es dauerte schließlich drei Jahre, bis der Fenix FC gegründet wurde.
Familie
Einer der Spieler gab an, dass obwohl das Team vollständig aus Transmännern besteht, es vor allem eine Familie ist, in der sich die Spieler frei ausdrücken können.
Gemischt
Auf Anfrage von Reuters äußerte sich der katalanische Fußballverband zu seiner Haltung bezüglich des Geschlechts der Spieler und bestätigte, dass die Männerligen seit zwei Spielzeiten gemischt sind. Spieler aller Geschlechter können unabhängig von ihrer offiziellen Geschlechtsidentität teilnehmen.
Andere Namen
Der Verband bestätigte ebenfalls, dass die Spieler einen anderen Namen als ihren offiziellen verwenden können. Andere regionale Verbände haben dies an Altersgrenzen geknüpft.
Ein Zeichen der Inklusion
Im September absolvierte der Fenix FC sein erstes Ligaspiel der Saison, das mit einer 19:0-Niederlage endete. Die Fans und Spieler sind sich jedoch einig, dass das Recht von Transmännern auf das Spiel wichtiger ist, als ein Spielstand.
Ein Hoffnungsschimmer
Das Team ist zu einer Quelle der Inspiration und Hoffnung für Transgender-Personen in Spanien und darüber hinaus geworden. Ihre Offenheit stellt einen Wendepunkt in der LGBTQ+-Sichtbarkeit im Sport dar und zeigt, dass Identität und Leidenschaft überall koexistieren können.
Fangemeinschaft
Das Team hat auch schnell eine treue Fangemeinde gewonnen, vor allem unter den Mitgliedern der LGBTQ+-Gemeinschaft und anderen Verbündeten. Für ihre Fans sind sie mehr als nur Sportler, sondern Kämpfer für eine größere Sache, die für Akzeptanz und Gleichberechtigung spielen.
Aufklärung der Öffentlichkeit
Die Mannschaft verfolgt eigentlich einen höheren Zweck. Ihr Einstieg in den Fußball, die Interviews und die öffentliche Beteiligung haben es der Mannschaft ermöglicht, das Bewusstsein dafür zu schärfen, was es bedeutet, trans zu sein.
Selbstannahme
Die Spieler des Fenix FC haben Selbstannahme als Hauptfaktor für die Freude am Leben bestimmt. Letztlich würde ein Leben in Angst nur dazu führen, sich selbst zu bedauern.
Die Zukunft
Der Fenix FC hat klar gemacht, dass sie hoffen, in Zukunft weitere Spieler aufnehmen zu können und eine unterstützende Umgebung bieten zu können. Sie werden weiterhin gegen Mythen und Stereotype kämpfen und für ein informierteres und einfühlsameres Verständnis ihrer Reise einsetzen.
Die Kraft des Sports
Letztlich zeigt die Geschichte des Teams, wie sehr der Sport Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund vereinen kann. Der Fußball hat sie zusammengebracht, aber seine Wirkung reicht weit über das Spiel hinaus, indem er Gemeinschaften auf der Grundlage gemeinsamer Werte wie Respekt und Integration vereint.
Quellen: (Reuters) (Devdiscourse) (US News & World Report) (ESPN) (Observatori contra l'LGTBIfòbia)
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